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BUNDESVERFASSUNGSGERICHT
- 2 BvE 3/02 -
Im Namen des Volkes
In dem Verfahren
über
die Anträge
I. | im Wege des Organstreitverfahrens
festzustellen: Der Deutsche Bundestag hat Rechte der Antragstellerin aus Art. 38 Abs. 1 Satz 2 in Verbindung mit Art. 40 Abs. 1 Satz 2, Art. 21 Abs. 1, Art. 20 Abs. 2 GG und Art. 77 Abs. 2 GG verletzt, indem sein Beschluss vom 30. Oktober 2002 (Plenarprotokoll 15/5, Stenografischer Bericht, S. 177 B) vorsieht, für die Zusammensetzung der Bundestagsbank im Vermittlungsausschuss das Verfahren St. Laguë/Schepers mit der Maßgabe anzuwenden, dass die zu verteilende Anzahl der Sitze um einen reduziert wird und der unberücksichtigte Platz der stärksten Fraktion zugewiesen wird, |
II. | im Wege der einstweiligen
Anordnung dem Deutschen Bundestag aufzugeben, bis zu Klärung der Hauptsache Ziffer 2 Satz 2 des Beschlusses des Deutschen Bundestages vom 30. Oktober 2002 (Plenarprotokoll 15/5, Stenografischer Bericht, S. 177 B) nicht anzuwenden, |
Antragstellerin: | CDU/CSU-Fraktion im Deutschen Bundestag,
vertreten durch ihre Vorsitzende Dr. Angela Merkel, Platz der Republik 1, 11011 Berlin, |
Universität Jena, Juristische Fakultät, 07740 Jena -
Antragsgegner: | Deutscher Bundestag, vertreten durch den
Präsidenten Wolfgang Thierse, Platz der Republik 1, 11011 Berlin, |
Gregor-Mendel-Straße 13, 53115 Bonn -
hier: | Antrag auf Erlass einer einstweiligen Anordnung |
hat das Bundesverfassungsgericht - Zweiter Senat - unter Mitwirkung der Richterinnen und Richter
Vizepräsident Hassemer,
Sommer,
Jentsch,
Broß,
Osterloh,
Di Fabio,
Mellinghoff,
Lübbe-Wolff
am 3. Dezember 2002 beschlossen:
Der Antrag auf Erlass einer einstweiligen Anordnung wird abgelehnt.
Die Begründung der Entscheidung wird den Beteiligten gemäß § 32 Abs. 5 Satz 2 BVerfGG gesondert übermittelt.
Hassemer | Sommer | Jentsch |
Broß | Osterloh | Di Fabio |
Mellinghoff | Lübbe-Wolff |