Bundesverfassungsgericht

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Richter des Bundesverfassungsgerichts a. D. Prof. Dr. Udo Steiner feiert seinen 70. Geburtstag

Pressemitteilung Nr. 105/2009 vom 16. September 2009

Der Richter des Bundesverfassungsgerichts a.D. Prof. Dr. Udo Steiner wird am 16. September 2009 70 Jahre alt.

Prof. Dr. Steiner studierte Rechtswissenschaften an den Universitäten Erlangen, Köln und Saarbrücken. Nach Ablegen der juristischen Staatsexamina und seiner Promotion war er wissenschaftlicher Assistent am Institut für Kirchenrecht und Öffentliches Recht der Universität Erlangen-Nürnberg. Im Jahr 1972 habilitierte er sich dort und übernahm anschließend eine Lehrstuhlvertretung an der Juristischen Fakultät der Universität Göttingen. 1973 folgte Prof. Dr. Steiner einem Ruf auf eine ordentliche Professur für Öffentliches Recht an die Universität Bielefeld. Dort war er von 1976 bis 1978 Dekan und Prodekan der Juristischen Fakultät. Gleichzeitig übte er bis 1979 das Amt eines Richters im Nebenamt am Oberverwaltungsgericht für das Land Nordrhein-Westfalen in Münster aus. Im Jahr 1979 nahm Prof. Dr. Steiner den Ruf an den Lehrstuhl für "Deutsches und Bayerisches Staats- und Verwaltungsrecht sowie Verwaltungslehre" der Universität Regensburg an, wo er von 1988 bis 1990 ebenfalls Dekan der Juristischen Fakultät war.

Vom 13. Oktober 1995 bis zu seinem Ausscheiden am 1. Oktober 2007 war Prof. Dr. Steiner Richter des Bundesverfassungsgerichts. In seinen Händen lag die gesamte Berichterstattung für das Sozialrecht. In dieser Funktion wirkte er an zahlreichen wegweisenden Urteilen und Beschlüssen des Ersten Senats des Bundesverfassungsgerichts mit. Zu den bekanntesten zählen etwa die Entscheidungen zu den Kindererziehungszeiten, zum Bundesausbildungsförderungsgesetz, verschiedene Entscheidungen zur Rentenüberleitung Ost, zu den Spätaussiedlern und zum Erziehungsgeld.

Prof. Dr. Steiner, der heute in Regensburg lebt, war ein exzellenter Verfassungsrichter und ist ein Jurist mit herausragendem Sachverstand. Seine kommunikativen Fähigkeiten, sein Humor und seine menschliche Sicht der Dinge werden von den Richterkollegen und den Mitarbeitern des Bundesverfassungsgerichts außerordentlich geschätzt.

Im Jahr 2008 übernahm Prof. Dr. Udo Steiner die Funktion eines Ombudsmannes bei der Deutschen Bahn AG. Zudem führt er den Vorsitz der Anti-Dopingkommission des Deutschen Olympischen Sportbundes sowie des Ständigen Schiedsgerichts der deutschen Fußball-Bundesligen und engagiert sich als Mitglied des Deutschen Sportschiedsgerichts. Ferner war er Vorsitzender des Expertenforums "Zukunft der niedergelassenen Ärzte - Sicherheit für die Patienten" beim Bayerischen Staatsministerium für Umwelt und Gesundheit.