Bundesverfassungsgericht

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Ehemalige Bundesverfassungsrichterin Dr. Gisela Niemeyer verstorben

Pressemitteilung Nr. 9/2012 vom 15. Februar 2012

Die ehemalige Richterin des Bundesverfassungsgerichts Dr. Gisela Niemeyer ist am 7. Februar 2012 im Alter von 88 Jahren verstorben.

Gisela Niemeyer wurde 1923 in Danzig geboren. Nach ihrer juristischen Ausbildung war sie von 1957 bis 1964 in der Finanzverwaltung in Bonn und anschließend als Lehrerin an der Landesfinanzschule Nordrhein-Westfalen tätig. 1966 begann ihre Laufbahn in der Finanzgerichtsbarkeit, zunächst als Richterin, ehe sie 1971 zur Vorsitzenden Richterin des Finanzgerichts Düsseldorf ernannt wurde. Bereits ein Jahr später erfolgte ihre Ernennung zur Richterin am Bundesfinanzhof. Als sie 1977 zur Präsidentin des Finanzgerichts Düsseldorf berufen wurde, war sie die erste Frau, die einem Finanzgericht vorstand.

Dr. Gisela Niemeyer gehörte dem Bundesverfassungsgericht vom 2. November 1977 bis 28. November 1989 als Richterin des Ersten Senats an. Ihre Richterpersönlichkeit war durch eine beeindruckende Tat- und Schaffenskraft geprägt. Als Berichterstatterin auf dem Gebiet des Familienrechts hat sie die Rechtsprechung des Ersten Senats entscheidend beeinflusst.

In Anerkennung ihrer um Staat und Volk erworbenen besonderen Verdienste wurde Gisela Niemeyer 1989 das große Verdienstkreuz mit Stern und Schulterband des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland verliehen. Sie lebte zuletzt in Bonn.