Bundesverfassungsgericht

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75. Geburtstag des ehemaligen Richters des Bundesverfassungsgerichts Prof. Dr. Brun-Otto Bryde

Pressemitteilung Nr. 2/2018 vom 11. Januar 2018


Der ehemalige Bundesverfassungsrichter Prof. Dr. Brun-Otto Bryde feiert am 12. Januar 2018 seinen 75. Geburtstag.

Nach dem Studium der Rechtswissenschaften in seiner Heimatstadt Hamburg und nach Ablegung des Zweiten juristischen Staatsexamens promovierte Herr Prof. Dr. Brun-Otto Bryde 1971 an der Universität Hamburg. Im Anschluss daran folgten mehrere Lehrtätigkeiten unter anderem in Addis Abeba/Äthiopien und an der Yale Law School in New Haven/USA. 1980 habilitierte sich Herr Prof. Dr. Bryde mit einer Arbeit zum Thema „Verfassungsentwicklung – Stabilität und Dynamik im Verfassungsrecht der Bundesrepublik Deutschland“  an der Universität Hamburg. Anschließend lehrte er an der Universität der Bundeswehr in München und wechselte von dort 1987 als Professor für Öffentliches Recht und Wissenschaft von der Politik an die Justus-Liebig-Universität Gießen. Neben seiner dortigen Lehrtätigkeit wirkte Herr Prof. Dr. Bryde als Visiting Professor an der University of Wisconsin/USA. Von 1992 bis 1998 war er Vorsitzender der Vereinigung für Rechtssoziologie, 1992 und 1993 war er Mitglied des Hessischen Verfassungsbeirats und von 1997 bis 1999 gehörte er der Enquête-Komission „Parlamentsreform“ im Hessischen Landtag an. 2000 und 2001 war er Mitglied im Ausschuss der Vereinten Nationen für die Beseitigung der Rassendiskriminierung (CERD).

Herr Prof. Dr. Brun-Otto Bryde gehörte dem Bundesverfassungsgericht vom 23. Januar 2001 bis zum 2. Februar 2011 als Mitglied des Ersten Senats an. Sein Dezernat umfasste unter anderem das Arbeitsrecht, die Freiheit von Kunst, Wissenschaft, Forschung und Lehre, das Hochschulrecht sowie Verfahren mit Schwerpunkt im Bereich der Vereinigungsfreiheit. Als Berichterstatter war er an zahlreichen Grundsatzentscheidungen des Ersten Senats beteiligt, so etwa zur Schockwerbung (BVerfGE 107, 275), zum staatlichen Sportwettenmonopol (BVerfGE 115, 276) zum Verbot des Romans „Esra“ (BVerfGE 119, 1) sowie zum Gentechnikgesetz (BVerfGE 128, 1).

Zum Ende seiner Amtszeit wurde Herr Prof. Dr. Brun-Otto Bryde am 2. Februar 2011 vom Bundespräsidenten mit dem Großen Verdienstkreuz mit Stern und Schulterband ausgezeichnet.

Der Jubilar lebt heute in Hamburg.